- rationale Architektur
-
zu Beginn der 1960er-Jahre von A. Rossi begründete Richtung der Architektur, die die Beziehung zwischen Stadtform und Gebäudetypologie zur Grundlage der Planung erhebt. Rossi führt alle architektonische Formen auf elementare Typen zurück, die sich aus der Stadtentwicklung ableiten lassen. Das Gebäude als Typus reproduziert die Stadt als historischen Ort, als Schauplatz früherer Ereignisse. Durch die rationale Auseinandersetzung mit den Grundelementen und Gesetzmäßigkeiten urbanen Bauens wird eine Kontinuität in der Baugeschichte angestrebt, durch die die Entfremdung zwischen Mensch und Architektur überwunden werden soll. Der Einfluss der rationalen Architektur - in Italien neben Rossi u. a. von C. Aymonino, L. Figini, I. Gardella und G. Grassi vertreten - zeigt sich in Deutschland bei J. P. Kleihues und O. M. Ungers, in der Schweiz bei der Tessiner Schule mit M. Botta, B. Reichlin und F. Reinhart sowie bei den luxemburgischen Architekten R. und L. Krier.A. Rossi: Die Architektur der Stadt (a. d. Ital., 1973);Rational architecture. The reconstruction of the European city (Brüssel 1978);The rationalists. Theory and design in the modern movement, hg. v. D. Sharp (Neuausg. New York 1979);W. Lesnikowski: Rationalism and romanticism in architecture (ebd. 1982).
Universal-Lexikon. 2012.